An den Gold- und Edelmetallmärkten geht es in den letzten Tagen wieder richtig rund. Wie in der Vergangenheit zu beobachten, gehen an den Futures-Märkten zu recht ungewöhnlichen Uhrzeiten plötzliche Verkaufsorders in Milliardenhöhe ein. Vor allem Gold hat es im Preis in den letzten Tagen richtig heruntergehämmert, wobei anzufügen ist, dass es weder im Hinblick auf Gold noch auf Silber zuvor gut ausgesehen hatte in charttechnischer Hinsicht.

Schwache Performance

An den Edelmetallmärkten lassen sich in den letzten Tagen wieder deutliche Preisausschläge beobachten. Sowohl Gold als auch Silber bekamen einmal mehr richtig auf die Mütze. In den frühen Morgenstunden sorgten diverse Verkaufsorders in Milliardenhöhe in der letzten wie auch zu Beginn dieser Woche für eine deutliche Zunahme der Volatilität.

Ich möchte nicht behaupten, ein Fan von Mad Money Betreiber Jim Cramer zu sein. Trotz allem verfolge ich dessen Kolumnen und Berichte in regelmäßigen Abständen, weil es nicht nur für einen besseren Überblick, sondern auch für das Einholen von Meinungsvielfalt sorgt, um eigene Anlagenentscheidungen besser abzuschätzen.

Interessant ist Cramers jüngst getätigte Aussage, dass die „alt hergebrachte Methode des Stock Picking im aktuellen Marktumfeld nicht ausreichen wird, um das eigene Portfolio zu hedgen beziehungsweise abzusichern. Auch eine Outperformance ließe sich auf diese Weise nicht mehr generieren.

Gold als Versicherungsschutz ein Muss im Portfolio

Wer Aktien kaufen wolle, solle vor allem darauf achten, sich nicht mehr als fünfzehn Titel ins Körbchen zu legen. Hinzu käme, dass Kleinanleger bei der Auswahl unbedingt darauf achten sollten, Papiere mit hoher Dividendenrendite, Wachstumstitel und von der geopolitischen Entwicklung profitierende Aktientitel zu erwerben.

Daneben empfiehlt Cramer Investoren den Aufbau von Goldbeständen. Ob Sie richtig gehört haben? Ja. Gold dürfe in keinem Portfolio fehlen. Wer einen Anteil von 20% seines Kapitals in Gold investiere, schieße allerdings über das Ziel hinaus. Ein bisschen weniger dürfe es dann schon sein.

Laut Cramer entspräche ein Goldanteil von 10% in jedem Portfolio der oberen Grenze dessen, was Anleger benötigten, um das eigene Portfolio gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten abzusichern. Das Halten von Gold sei im Falle eines Kapitalmarktunfalls mit dem Kauf einer Art Lebensversicherung zu vergleichen.

Physisches Gold vs. Papiergold

Eben jenen Aspekt hatten wir in der Vergangenheit auch stets zur Hautgrundlage für das Halten von PHYSISCHEN Gold- und Silberbeständen gemacht. Wer Edles im Fall von aufziehenden Marktturbulenzen benötigen sollte, braucht diese Metalle in physischer und nicht in Form von Papiergold.

Trotzdem sind wir seit dem Jahr 2010 weiterhin short positioniert an den Papiergoldmärkten. Wie sich zeigt, hat sich das Durchhalten und Rollieren in klingender Münze ausgezahlt. Die physisch gehaltenen Gold- und Silberbestände wurden auf diese Weise auch nach unten abgesichert, so dass stets Kapital für physische Nachkäufe oder Investitionen anderer Art freigesetzt werden kann.

Vergleichbar mit der Auto- oder Hausratversicherung

Cramer erklärt zwar, dass Gold in den letzten Jahren unter einer furchtbaren Performance gelitten habe. Doch wer ein Haus oder Auto erwerbe, schließe auch stets eine Versicherung ab, um sich vor etwaigen Schäden zu schützen. Auf diese Weise verhalte es sich auch im Hinblick auf Gold, das als Versicherungsschutz des eigenen Portfolios äußerst dienlich sei.

Natürlich empfiehlt Cramer Investoren zur Portfolioabsicherung den Kauf des SPDR Gold Trust. Cramer beruft sich auf die garantierte Unterlegung jedes emittierten Anteilsscheins durch eine bestimmte Menge Gold. Ich sehe dies anders. In der Vergangenheit hatte ich den Prospekt des SPDR Gold Trust analysiert, aus dem hervorgeht, dass ein unbedingtes Anrecht auf Auszahlung in Form physischen Goldes NICHT besteht.

Im Fall von Marktturbulenzen steht es GLD frei, die eigenen Anleger auch in Form von US-Dollars auszuzahlen, falls dies notwendig werden sollte. Laut Cramer eigne sich der Kauf von physischem Gold nur für diejenigen Investoren, die über eine Menge Kapital verfügten. Denn mit der professionellen Lagerung von Gold seien teils hohe Kosten verbunden.

Eigenverantwortlich lagern

Meine Ansicht ist es nach wie vor, dass Anleger einen Teil ihres Goldes oder Silbers durchaus bei spezialisierten Lagerfirmen wie beispielsweise GoldMoney (nicht bei Banken) einlagern sollten. Auf diese Weise lassen sich physische Bestände auch rund um die Welt, zum Beispiel auch in Hongkong, lagern.

Es empfiehlt sich jedoch, stets einen gewissen Teil dieser Vorräte griffbereit zu verwahren, um im Bedarfsfall tatsächlich die Hand auf diesen Beständen zu haben.   

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